Die Zeit des Wartens ist vorbei. Ein Jahr war Philipp Must der würdige Einzel Champion der KGB. Und wie es sich gehört, haben wir ihm unseren größten Respekt und unsere aufrichtige Anerkennung zuteilwerden lassen. In dem Wissen, dass der Tag kommen wird, an dem die Jagd erneut eröffnet ist. Also haben wir trainiert, uns vorbereitet, die Gegner beobachtet, Strategien erarbeitet und vor allem Geduld bewiesen…

Am vergangenen Samstag war es dann endlich soweit und es bot sich eine neue Chance, den Thron zu erobern und für ein Jahr den Ruhm einzufahren, der jedenForderung den besonderen Reiz verleiht.

Und natürlich ging es auch dieses Mal wieder um grandiose selbst erdachte, designte und hergestellte Pokale. Dieses Mal vom amtierenden Champion Philipp Must selbst und wieder von Mario Eggers. 

Das Besondere dieses Mal war zudem der Besuch vom Gründungsmitglied und Fotografen Lukas Koch. Herzlichen Dank für die “unfassbar guten” Bilder!

Nachdem bereits am vergangenen Wochenende die Vereinsmeister Matthias Benecke und Christian Heise im Doppel gefunden wurden, fanden sich 13 KGBler ein, den Vereinsmeister auch im Einzel auszuspielen. Gleicher Modus wie im Doppel. Das heißt, jeder gegen jeden jeweils 4 Sätze bis 5 und am Ende ergibt sich daraus eine Rangliste.

Doch während die Last im Team verteilt werden kann, gibt es im Einzel niemanden, der einen durch die bitteren Momente tragen kann. Im Einzel wird man schonungslos mit all seinen Schwächen, Schwächephasen, seinem Unvermögen und bitteren Momenten des Pechs konfrontiert. Und während der 7 Turnierstunden fast ohne Pause muss jeder mit all dem irgendwie umgehen. Es gibt also keine Zeit, sich zu verstecken. Keine Zeit, sich auszuruhen. Keine Zeit zu hadern. Volle Konzentration und volle Motivation über 48 Sätze und jeden einzelnen Ball.

In Zahlen sind das bei 13 Startern 78 Begegnungen, insgesamt 312 Sätzen, 2318 Tore in 7 Stunden intensivem Kickern. Für jeden Einzelnen sind das 48 Sätze, was bei Spielen ohne jede Unterbrechung im Schnitt 8:45 min pro Satz bedeutet. Dabei fiel alle 35 Sekunden an jedem Tisch ein Tor oder etwa alle 11 Sekunden im Raum ein Tor. All das mag ein Eindruck vermitteln, wie viel Konzentration der Modus fordert.

Aber zur mentalen Herausforderung braucht man im Einzel auch ein Verteidigung gegen alle Stangen, ein Stangenmanagement, ein stabiles Passsystem und offensiv Power von allen Stangen. Und ohne Spielverständnis, Strategie und Antworten kommt man auch nicht besonders weit. 

Kurzum. Doppel ist sicher die ästhetische Variante vom Tischfußball. Um im Einzel zu bestehen, muss man jedoch ein kompletterer Tischfußballer sein. 

Jedoch waren nicht alle Einzel Spezialisten der KGB am Start. Thomas Mauritz war bei P4P, Marjan Sejdic, der das erste Einzel Mini Challenger unserer neuen Serie gewann und sein Bruder Olli, zweiter der Vereinsmeisterschaften im Einzel 2022 schonten sich für die Landesliga kommende Woche. Ähnlich wie Iskander Al-Maqtry und Sven Humpert. Auch der schnelle Patrick Neuber und der gemächliche Jonas Pagel, die oft in der Verbandsliga in die Verantwortung gehen, waren nicht da. Und leider auch nicht unser Einzel Gigant Ruben Heinrich. 

Und trotzdem blieben noch genug Spezialisten und aufstrebende Spieler, weshalb das Niveau im Schnitt so hoch wie noch nie war. Favoriten im Vorfeld waren natürlich die Vereinsmeister von 2022, Matthias Benecke und von 2023, Philipp Must. Die Stammspieler im Einzel der Regionalliga 2024 Basti Fitz und Michael Trauernicht und der routinierte Einzel Könner Erik Quakulinsky. Durchsetzen sollte sich aber ein anderer.

Im Turnierverlauf zeigte sich, dass alle Favoriten untereinander die Punkte teilten und sich keiner aus der Gruppe absetzen konnte. Vielmehr ließen die Favoriten einige Punkte, die vorher so sicher nicht erwartet waren und man kann sagen, dass die Mehrheit die Meisterschaft genau hier entschieden wurde. 

Unentschieden holten etwa Carsten Heine gegen Matthias und Michael, Felix Schliephacke gegen Matthias und Basti, Martin Schimmel gegen Basti, Abdulatif Mujali gegen Philipp und Abdulatif konnte sogar einen Sieg gegen Michael holen. Weniger unerwartet aber beeindruckend konstant punktete Benny Meyer gegen nahezu alle Favoriten und war zwischendurch ganz oben mit dabei.

Am Ende war der Sprung aufs Podium extrem knapp. Platz 3 trennten von Platz 6 nur 3 mehr gewonnene Sätze und die 4 Spieler lagen im Bereich eines Punktes. Mit 16 Punkten und 29 gewonnen Sätzen sowie plus 37 Toren landete der amtierende Vereinsmeister dieses Jahr “nur” auf dem 6. Platz. Platz 3 bis 5 hatten alle 17 Punkte. Benny Meyer landete mit 30 gewonnen Sätzen und plus 35 Toren auf Platz 5, Matthias Benecke mit 31 Sätzen und plus 48 Toren auf Platz 4 und war damit erstmals nicht auf dem Podium. Auf Platz 3 mit 17 Punkten, 32 gewonnen Sätzen und plus 47 Toren spielte sich Basti Fitz. 

Auf Platz 2 landete Erik Quakulinsky mit 18 Punkten und der besten Satzbilanz von 37 zu 11 Sätzen und plus 84 Toren nur einen Wimpernschlag hinter Christian Heise mit 19 Punkten, 36 gewonnenen Sätzen und plus 68 Toren.

Damit holte Christian sowohl die Doppel Vereinsmeisterschaften als auch die Einzel Vereinsmeisterschaften, die er zuletzt 2001 gewinnen konnte. Lediglich seine beiden Mannschaftsgefährten und Vorgänger als Vereinsmeister Matthias Benecke und Philipp Must konnten gegen ihn gewinnen. Dazu kam ein dreckiges Unentschieden gegen Erik Quakulinsky. Die restlichen 9 Begegnungen konnte Christian für sich entscheiden. Der Schlüssel zum Erfolg war sicher eine stabile Verteidigung, Druck von allen Stangen und vor allem der geringste Leistungsabfall im Feld. Und viele schon fast verlorenen Sätze, die er einfach nicht verlieren wollte. Trotzdem bleibt der Sieg die Überraschung der Saison!

Jetzt heißt es wieder trainieren, beobachten, abwarten…in einem Jahr ist die Jagd wieder eröffnet!